Arno Dübel – Der Mann, der den Fernsehsessel zur Königsdisziplin machte

Aachen/Hamburg-Rahlstedt. Wenn man über deutsche Legenden spricht, fallen oft Namen wie Goethe, Beckenbauer oder Grönemeyer. Aber einer fehlt regelmäßig in der Ruhmeshalle des gepflegten Sitzens: Arno Dübel – der einzige Mann, der jemals so konsequent auf einem Fernsehsessel thronte, dass man ihn mit Fug und Recht den Bundeskanzler der Bequemlichkeit nennen darf.

Während andere ihr Leben im Bürostuhl verbrachten oder ergonomische Gaming-Chairs kauften, setzte Arno ein Zeichen: Nur ein echter Fernsehsessel, mindestens Baujahr 1987, mit eingebrannter Form seines Hinterns, zählt als würdiger Thron für den König des gepflegten Liegens.

Warum Arno Maßstäbe setzte?
Weil er das Sitzen zur Lebenseinstellung machte. Für ihn war der Sessel kein Möbelstück – es war ein Lebensraum. Andere gingen ins Fitnessstudio, Arno in die Rückenlehne. Während wir versuchten, unsere Körperhaltung zu optimieren, ließ er sie einfach los. Gravitation war für ihn kein Problem, sondern eine Einladung.

Sein Sessel – eine Legende für sich.
Er hatte alles, was ein moderner Lifestyle verlangt:
– Eine Bierablage auf der rechten Seite (exakt Ellenbogenhöhe)
– Eine mysteriöse Delle, in der immer ein Feuerzeug lag – auch wenn er nie rauchte
– Eine Fernbedienung, die schon so oft verloren ging, dass sie mittlerweile ein eigenes Bewusstsein entwickelt hatte

Wenn man in Arnos Sessel saß – und das durfte man natürlich nur mit Genehmigung – hörte man förmlich die Hymne der Arbeitsverweigerung: das sanfte Knarzen des Leders, das Rascheln einer Chipstüte, und irgendwo aus dem Fernseher ein leises: „Willkommen zurück bei Mitten im Leben“.

Und heute?
Heute sitzen Influencer auf Gaming-Stühlen und nennen es „Home Office“. Aber wir wissen: Keiner, wirklich keiner, wird je wieder so entspannt in einem Sessel liegen wie Arno Dübel. Sein Sessel bleibt unbesetzt – ein Denkmal der Passivität. Eine Gedenkstätte der Gemütlichkeit. Ein Mahnmal gegen Hektik.

Also lehnt euch zurück, Freunde der gepflegten Faulheit. Und denkt beim nächsten Fernsehabend an den Mann, der uns gezeigt hat, wie man mit einem Sessel und absolut null Motivation nationale Bekanntheit erreicht.

Danke, Arno. Du hast uns gezeigt: Wer richtig sitzt, muss nie wieder aufstehen.