„Bürgergeld – Zwischen Netflix-Abo und Existenzminimum“

Hamburg/Berlin. Seit der Einführung des Bürgergelds scheint es nur noch zwei Lager zu geben: Die einen glauben, damit finanziere man künftig Influencer-Karrieren aus dem Kinderzimmer, die anderen hoffen endlich auf ein Leben, in dem man ohne schlechtes Gewissen Aldi-Bier statt Leitungswasser trinken kann.

Doch was steckt wirklich dahinter? Ist das Bürgergeld der lang ersehnte sozialpolitische Jackpot oder doch nur Hartz IV mit besserem Marketing?

Mehr als nur ein neuer Name

„Bürgergeld klingt einfach nach mehr“, sagen Befürworter. Stimmt – mehr Silben, mehr Hoffnung, aber auch mehr Diskussionen am Stammtisch. Früher hieß es noch: „Der lebt vom Amt.“ Heute eher: „Der lebt vom Bürger.“ Was ja, rein semantisch, irgendwie dasselbe ist – aber besser verpackt. Quasi die IKEA-Version der Sozialhilfe: Du kriegst das Gleiche, musst es dir aber selbst schönreden.

Motivation durch weniger Druck?

Ein zentraler Gedanke des Bürgergelds ist: Weniger Sanktionen, mehr Motivation. Klingt gut – ist aber ungefähr so, als würde man versuchen, ein Faultier mit einem Smoothie zum Triathlon zu motivieren. Trotzdem, man will Vertrauen schenken. Die Bundesagentur für Arbeit ist nun sowas wie ein Coach: „Du schaffst das, Kevin. Aber wenn nicht, ist auch okay.“

Bürgergeld in der Praxis

Erfahrungsberichte sind bunt gemischt: Manche sagen, das Bürgergeld hilft ihnen beim Start in den Beruf – andere beim Start in den Tag um 11:30 Uhr. Besonders beliebt ist es bei Menschen, die sowieso schon den Überblick verloren haben, ob sie in Teilzeit, Mini-Job oder „ich mach was mit NFTs“ unterwegs sind.

Der Mythos vom „satten Arbeitslosen“

Natürlich darf auch das Lieblingsargument nicht fehlen: „Warum soll ich noch arbeiten, wenn der Staat mir alles bezahlt?“ Die Antwort ist einfach: Weil der Staat dir nicht alles bezahlt. Höchstens das, was du brauchst, um nicht zu verhungern – und manchmal nicht mal das WLAN fürs Bewerbungsschreiben.

Offizielles Dübel-Fazit:

Das Bürgergeld ist wie ein Labello: Es heilt nicht alles, aber es fühlt sich erstmal besser an. Vielleicht ist es kein perfektes System – aber immerhin eines, das versucht, Menschen mehr Menschlichkeit zu geben. Und wenn man damit nicht gleich die Karriereleiter hochspringt, dann vielleicht wenigstens ein kleines Stück Lebensqualität dazugewinnt.


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