Trauermarsch für Arno Dübel – Deutschlands faulster Held tritt ab

Aachen/Hamburg-Rahlstedt. Heute senken wir die Fahnen – nicht aus Arbeitseifer, sondern aus tiefster, liegender Betroffenheit: Arno Dübel, Deutschlands bekanntester Nichtstuer, ist von uns gegangen. Ein Mann, der es geschafft hat, mit nichts tun mehr Schlagzeilen zu machen als mancher Bundeskanzler mit einem Koalitionsvertrag.

Wir trauern nicht nur um einen Menschen. Wir trauern um ein Lebensgefühl. Um das Aufstehen um halb zwölf. Um das konsequente Ignorieren von Jobangeboten mit dem Satz: „Arbeit ist doch was für Leute, die nix mit sich anzufangen wissen.“

In einer Welt, die ständig ruft „Höher, schneller, weiter!“, war Dübel das gemütliche „Och nö.“ Ein Fels in der Brandung der Leistungsgesellschaft. Ein Buddha des Bierdosenfrühstücks. Er lebte nach dem Motto: „Warum etwas tun, wenn man es auch lassen kann?“

Die Trauerfeier fand selbstverständlich nicht morgens statt. Man wollte ja niemanden überfordern. Der Sarg – eine alte Couch, natürlich mit Kaffeefleck – wurde getragen von vier überforderten Jobcenter-Mitarbeitern, die ihn zu seinen Lebzeiten nie zu fassen kriegten. In der ersten Reihe saß eine aufgelöste Bierflasche. Daneben: eine Packung Toast. Ohne Belag, aber voller Erinnerung.

Wir senken das Haupt und heben das Pils. Arno, du hast’s geschafft – endgültig raus aus dem Arbeitsmarkt, rein ins ewige Chillen. Mögest du im Jenseits finden, was du im Diesseits so konsequent gesucht hast: eine Hängematte ohne Verpflichtungen.

Ruhe in Frieden, König der Kontaktscheue. Möge dein Geist über jeder Sofaritze dieser Republik wachen – und deine Akte beim Jobcenter endlich geschlossen werden.


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