Arbeitsmassnahme gestoppt: Arno Dübel erneut zum Amtsarzt

Nach nur einem Tag in der harten Arbeitswelt ist es schon wieder vorbei mit Arno Dübels (54) Motivation. Deutschlands frechster Arbeitsloser (seit 36 Jahren keinen festen Job) hat schlapp gemacht.

Dübel zu BILD: „Ich zittere, hab‘ Fieber. So geht das nicht.“ Vorsorglich kündigt er an: „Am Donnerstag bin ich bei meiner Hausärztin, hol‘ mir für zwei Wochen eine Krankmeldung.“

Dabei sah doch am Montag alles noch ganz gut aus.

Dübel musste im „Aktivcenter“ der Arge antreten, soll dort in neun Monaten lernen, jeden Tag acht Stunden zu arbeiten. Bügeln, Waschen, Nähen und Co. – Arno Dübel hatte sich für den Hauswirtschaftsbereich entschieden, war drei Stunden sogar richtig fleißig: „Als keine Wäsche mehr da war, habe ich Fenster geputzt, dann die Klos mal gründlich gereinigt.“

Dienstagmorgen der Rückfall. Um 8.45 Uhr Termin beim Amtsarzt. Dort soll Dübels Erwerbsfähigkeit geprüft werden.

Nach 45 Minuten kommt er aus dem Behandlungszimmer, ist aufgebracht, steckt sich erstmal eine Zigarette an: „Das war wie beim Beratungsgespräch. Die Ärztin hat mich nicht mal richtig untersucht, dabei bin ich doch krank. Dann hat sie mich abgehorcht und gesagt, ich hätte wohl Fieber.“ Dübel zieht nochmal an der Zigarette.

Dann entscheidet er: „Arbeiten is‘ heute nicht. Ich geh jetzt nach Hause, leg mich erstmal hin. Es geht mir gar nicht gut.“

Und wie geht‘s jetzt weiter mit Deutschlands frechstem Arbeitslosen?

Dr. Björn Buxell, Leitender Arzt beim Medizinischen Dienst der Krankenversicherungen: „Jetzt folgt eine Einladung zur Intensiv-Untersuchung. Dazu fordern wir alle Akten an, prüfen, ob der Patient grundsätzlich leistungsfähig ist.“

Arno Dübel hat die Frage schon für sich entschieden: „Ich bin eigentlich leistungsfähig. Aber ich bin eben auch zu krank.“

Quelle: Bild.de / 02.02.2010


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